Dieses Jahr durfte ich bei der deutschen Meisterschaft über die Kurzdistanz starten. Sie fand im Kraichgau statt, parallel zum Auftakt der Bundesliga und des Ironman 70.3.
Wir reisten schon am Samstag an, um frühzeitig die Startunterlagen abzuholen und uns alles anschauen zu können. Die Startnummern abgeholt und die Wettkampfbesprechung hinter mir, fuhren Erik und ich zum Hardtsee. Dort sollte am nächsten Tag das Schwimmen stattfinden. Nach einem kleinen Sprung in den See starteten schon die Ironkids. Was für eine süße Veranstaltung! Ab 8 Jahren können dort auch Kinder einen Mini-Triathlon machen. Eine super coole Sache für die „Kleinen“ 😊
Nach den unterschiedlichen Altersklassen der Kinder, starteten um 19 Uhr die Damen der Triathlon Bundesliga. Da das Rennen über die Sprint Distanz (0,75km – 20km – 5km) stattfindet, konnte man sehr gut zuschauen. Insbesondere, da 4 Runden auf dem Rad sowie beim Laufen anstanden. Eine ganz schön schnelle Sache, die mir klarmachte, dass ich froh bin, mich dagegen entschieden zu haben. Nach den Damen starteten um 20:15 Uhr die Herren. Das war dann noch eine Nummer schneller 😲 Es war ein sehr spannendes Rennen, bei dem man zuschauen musste und einfach nicht gehen konnte. Zum Glück war mein Start am nächsten Tag erst um 14Uhr. 😊
Direkt nach dem Bundesliga-Rennen der Herren fuhren wir in unser Hotel, wo wir die nötige Ruhe nach so einem langen Tag bekamen. Zum Glück konnte ich einigermaßen gut schlafen und mich erholen.
Am nächsten Morgen war ich schon voller Vorfreude auf den Wettkampf. Wir frühstückten in Ruhe und ausgiebig, weil das Rennen ja erst um 14Uhr losging. Für mich eine unangenehme Uhrzeit. Es wurde immer heißer und heißer. Die Sonne war ohne ein Wölkchen am Himmel und schon um 12 Uhr hatte es 33 Grad. Was für eine Hitze. Man musste sich jedoch wohl oder übel damit abfinden. Also checkte ich mein Bike ein, richtete die Wechselzone von Schwimmen zum Radeln ein und legte mich noch einmal in den Schatten an den See. Dort wartete ich die Entscheidung über das Schwimmen ab. Dort wurde entschieden, ob aufgrund der Hitze mit oder ohne Neoprenanzug geschwommen wird. Ich hoffte bis zur letzten Sekunde, dass ich mit Neo schwimmen dürfte, doch es kam anders. Die Wassertemperatur betrug 22,2 Grad. Das bedeutete, es wird ohne Neoprenanzug geschwommen. Das bewirkte bei mir ein kleines Stimmungstief. Erik leistete große Motivationsarbeit und machte mir Mut. Zum Glück war er da!!
Die Zeit war schon recht fortgeschritten und es waren nur noch 20min bis zum Start. Also hieß es, ab in den Startbereich und nach der Schwimmzeit aufstellen. Es war ein Rolling Start angesagt. Das bedeutet, dass alle 3 Sekunden 2 Leute ins Wasser dürfen und damit das Schwimmfeld entzerrt wird. Dadurch gibt es nicht so ein Gedrängel im Wasser.
Das Schwimmen fing ganz gut an. Ich kam schnell in einen guten Rhythmus und es war anfangs gar nicht so kalt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Doch so blieb es nicht. Desto weiter man in den See kam, desto kälter wurde es. Mir wurde richtig kalt. Ich hatte Gänsehaut und konnte mich nicht mehr auf meinen Schwimmstil und meinen Rhythmus konzentrieren. Ich muss sagen, es ärgert mich ein bisschen, dass die Entscheidung so getroffen wurde. Der See hatte meiner Meinung nach keine 22,2 Grad. Aber es war eben eine amtliche Entscheidung.
Ich war überaus froh, als ich endlich aus dem Wasser durfte und mein Bike holen konnte. Es lief von Anfang an sehr gut (auch wenn ich mich in der Wechselzone kurz verlief 😊) und ich kam schnell voran. Ich hatte sehr viel Spaß und die Strecke war genauso, wie ich es liebe. Schön bergig und schnell. Nur die vielen Abzweige nervten irgendwann. Das hinderte mich aber nicht, Vollgas zu geben. Nach dem Radeln folgte noch das Laufen. Es war sehr heiß und schon auf dem Rad hatte ich immer einen trockenen Mund. Beim Laufen wurde das noch viel schlimmer. Da halfen die nassen Schwämme der Verpflegungsstationen, mit denen man alles wieder etwas befeuchten konnte. Das war meine Rettung. Und genau deswegen lief es beim Laufen auch sehr gut. Erst kurz vor dem Ziel machte mir die Hitze etwas zu schaffen und ich musste das Tempo ein bisschen drosseln.
Im Ziel angekommen war ich erstmal nur froh nicht mehr in der Hitze rennen zu müssen und kühlte mich im Eis-Planschbecken ab.
Insgesamt war es für mich ein gutes Rennen mit viel positiver Erfahrung. Leider jedoch im Schatten der Mitteldistanz Ironman 70.3, der der deutschen Meisterschaft etwas die Show stiel. Beim Radeln und Laufen habe ich alles gegeben und bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Das Schwimmen verlief nicht gut, auch aufgrund der Wassertemperatur. Doch jetzt weiß ich, woran ich noch mehr arbeiten muss. Und genau das werde ich tun und nächstes Jahr wieder angreifen. Für dieses Jahr muss ich mich mit Platz 7 unter den weiblichen Teilnehmern zufrieden geben. Und das tue ich auch. 😊
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